Bild: pixabay / Alexas_Fotos
Als ich auf einer Veranstaltung bedruckte Keramikbecher unter die Leute brachte, schwärmte eine Dame von leichten, umweltfreundlichen und nachhaltigen Bambusbechern. Stimmt die erdölfreie Ökobilanz wirklich?
In unserer modernen Konsumgesellschaft sind Einwegbecher mittlerweile eine Selbstverständlichkeit geworden. Die fast drei Milliarden leergetrunkenen Wegwerfprodukte ergebenen jährlich ca. 40.000 Tonnen Müll - leider nicht immer in den dafür vorgesehenen Behältern. Der Gedanke liegt nah, Becher aus einem biologisch abbaubaren Material herzustellen und möglichst oft wiederzuverwenden.
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Begeistert von der Idee, suchte ich im Internet nach entsprechenden Produkten und wurde schnell fündig. Die Suchmaschine spuckte für "becher aus bambus" über eine Million Ergebnisse aus. Die Bambusbecher gibt es in unterschiedlichen Formen und Farben, mit und ohne Deckel, bunt bedruckt oder natürlich aussehend - bzw. das, was man dafür hält. Bei der Abnahme von 1.000 Stück liegt der Preis für die einfachen Wegwerf-Modelle bei ca. 7 Cent. Robuste Becher, die sogar in die Spülmaschine dürfen, gibt es ab ca. 10,- Euro.
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Was man auf der ersten Seite der Suchergebnisliste neben den attraktiven Trink-Utensilien noch findet, ist ein Test der Stiftung Warentest aus dem Sommer 2019. Die meisten der 12 getesteten Becher fielen mit zu hohen Schadstoffmengen und/oder irreführender Kennzeichnung auf. Ein einziges Produkt war ohne Auffäligkeiten.
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Der Eindruck, ein reines Naturprodukt zu erwerben, täuscht. Keiner der Becher kommt ohne Kunststoffe aus, die bei hohen Temperaturen zu gefährlichen Schadstoffen werden können.Die Mikrowelle ist grundsätzlich tabu. Den Kaffee kalt zu trinken - auch, wenn er in diesem Zustand angeblich schön macht - ist keine Lösung.
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Da die Produkte aus gemahlenem, verklebtem Bambus hergestellt werden, sind sie auch nicht so einfach biologisch abbaubar, wie es von manchem Werbeversprechen suggeriert wird. Im Kompost haben sie nichts verloren. Ein Recycling der mit Melaminharz verklebten Bambusfasern ist nahezu unmöglich und so bleibt für die Entsorgung oft nur die Verbrennung. Für reine Bambusprodukte anderer Art - wie Bretter oder Gefässe - gelten die Einschränkungen nicht.
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Die Veröffentlichung der Ergebnisse der Stiftung Warentest veranlasste diverse Anbieter zum Handeln. Sie nahmen kurzfristig die beanstadeten Produkte aus dem Verkauf.
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Was heisst das nun für mich? Ich bleibe bei der Keramik, die mir einen entspannten und ruhigen Kaffeegenuss ermöglicht. Das funktioniert natürlich auch mit Tee oder Kakao.
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Mehr zum Thema: Stiftung Warentest - Bambusbecher im Test
31. Januar 2020Ati
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